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Die Impedanz - Ohm
Ein weiterer technischer Kennwert für die Kombination von Endstufen und Lautsprechern ist der elektrische Wiederstand Ohm, auch Impedanz genannt. Er gibt vereinfacht gesagt an, wie einfach oder schwer der Strom durch einen Leiter fließen kann. Je höher der Wert, desto weniger Strom kommt durch den Leiter, bzw. desto mehr Kraft benötigt er. Dies lässt sich mit einer Wasserleitung vergleichen: Je dünner die Leitung ist, desto mehr Kraft benötigt man, um in derselben Zeit dieselbe Menge Wasser hindurch zu pressen. Hat das Rohr hingegen einen sehr großen Durchmesser, kann auch sehr viel Wasser einfach hindurch fließen.
Warum gibt es nun aber Lautsprecher mit unterschiedlicher Impedanz und warum muss ich diesen Wert kennen? Unterschiedliche Widerstände resultieren zum einen aus unterschiedlichen Materialien und Bauarten, zum anderen aus den beabsichtigten akustischen Eigenschaften. Für die Kombination aus Lautsprecher und Endstufe ist es deshalb so wichtig alle technischen Daten zu kennen, weil nicht alle Geräte mit einander betrieben werden können.
Bei Endstufen ist zum Beispiel stets angegeben, wie viel Leistung sie bei einer gewissen Ohm-Zahl der Lautsprecher liefern. Dabei gilt, dass die Leistung der Endstufe umso größer ist, je geringer die Ohm-Zahl, also der Widerstand des Lautsprechers ist. Das leuchtet ein, wenn wir wieder an unser Beispiel mit der Wasserleitung zurückdenken: Wenn die Endstufe die Pumpe ist, die das Wasser durch die Leitung pumpen soll, dann kann sie das umso besser, je dicker das Rohr ist, also je geringer der Widerstand ist.
Nun könnte man sagen: Super, dann nehme ich doch einen Lautsprecher mit möglichst geringem Widerstand und brauche dann nur eine sehr kleine / schwache Endstufe! Diese Rechnung geht aber nicht auf, denn je näher sich der Wiederstand eines Lautsprechers der 0-Ohm-Grenze nähert, desto kürzer befindet sich das elektrische System vor einem Kurzschluss. Denn (der theoretische Wert) 0 Ohm bedeuten, dass kein Widerstand mehr vorhanden ist. Aus diesem Grund wird der Wert des elektrischen Widerstands bei Lautsprechersystemen grundsätzlich nicht unter 1 Ohm gesetzt. Und nur sehr hochwertige Endstufen sind in der Lage diesen Beinahe-Kurzschluss dauerhaft durchzustehen. Die meisten Endstufen arbeiten dauerhaft mit Wiederständen von zwei bis vier Ohm.
Aber auch anders herum kann eine falsche Kombination von Endstufe und Lautsprecher die Technik beschädigen. Kombiniert man einen sehr hochohmigen Lautsprecher mit einer Endstufe, die für dessen Betrieb nicht konzipiert ist, ist die Pumpe bildhaft gesprochen zu schwach, um das Wasser durch das Rohr zu pressen. Die Pumpe wird überlastet und nimmt Schaden.
Eine Hilfestellung, um gewisse Kombinationen aus Endstufe und Lautsprecher zu realisieren, sind die ohmschen Gesetze. So kann man zum Beispiel mehrere Lautsprecher parallel oder in Reihe an eine Endstufe anschließen, um den ohmschen Gesamtanschlusswert zu beeinflussen. Dabei gilt, dass eine Inreiheschaltung die Werte addiert (2 Ohm + 2 Ohm = 4 Ohm). Eine Parallelschaltung hingegen bedeutet (bei zwei Widerständen) folgende Rechnung: (2 Ohm x 2 Ohm) / (2 Ohm + 2 Ohm)= 1 Ohm. Daraus erkennt man, dass bereits die Art der Verkabelung massiven Einfluss auf das Lautsprechersystem und die elektrische Systemstabilität hat.