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Basiswissen
Mythos und Realität

Der Begriff des DJs (Discjockey, englisch so viel wie „Scheibenreiter“) ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Es gibt keine Berufsausbildung und keinen Studiengang, der sich gezielt damit befasst die Inhalte des DJings zu vermitteln. Es gibt diverse Firmen und Privatpersonen, die eine Art Unterricht anbieten. Die meisten DJs haben sich jedoch ihr Können selbst beigebracht und dies wird auch in Zukunft wohl immer noch so Bestand haben.

Die Tätigkeit des DJs hat in den vergangenen Jahren einen massiven Boom erlebt. Der Markt von Anbietern ist schier unüberschaubar geworden. Das ist vermutlich in erster Linie darauf zurückzuführen, dass dank DJ-Softwares und MP3s die Grundausstattung eines DJs bedeutend günstiger geworden ist. Fast jeder hat Zugriff auf einen PC oder Laptop und Musikdateien.

Auch das Erlernen der Grundzüge des DJings ist bedeutend einfacher geworden. Professionelle Softwares sind in der Lage viele klassische Handgriffe des DJs zu übernehmen oder zu erleichtern. Aus all diesen Gründen versuchen insbesondere viele technikaffine Jugendliche in diesem Berufsfeld Fuß zu fassen.



Eine weit verbreitete Meinung: „DJ sein kann doch jeder!“. Doch ganz so einfach, wie sich viele Laien und Anfänger die Arbeit als DJ vorstellen, ist die Tätigkeit nicht. Es gehört weit mehr dazu ein (guter) DJ zu sein, als eine große Musikbibliothek angehäuft zu haben und über die notwendige technische Ausstattung zu verfügen. Ein Friseur ist ja auch nicht allein deshalb gut, weil er dutzende teure Scheren und einen Friseursalon besitzt.

Das Handwerk an sich macht den größten Teil des Erfolgs aus. Das ist auch der Grund, warum man einen DJ nicht an der Qualität seines Equipments messen darf. Es gibt viele DJs, die mit kleinstem technischen Aufwand die Partygäste die ganze Nacht hindurch tanzen lassen. Genauso gibt es DJs, die trotz riesigem Equipmentaufwand nicht einen einzigen Gast begeistern können.

Aufgrund einer massiv gestiegenen Anzahl von DJs, die ihre Dienste anbieten, ist es immer schwieriger geworden sich auf dem Markt zu behaupten. Leider wissen nur die allerwenigsten Kunden über die unterschiedlichen Arbeitsweisen und verschiedenen Qualitäten bei der technischen Ausstattung Bescheid. Ein DJ wird deshalb oftmals rein nach seinem Preis ausgewählt, nicht nach der Qualität seiner Arbeit.

Als DJ kann man nur dann dauerhaft gute und qualitativ hochwertige Arbeit abliefern, wenn man viel investiert. Zu diesen Investitionen gehört zum einen Zeit für die Betreuung der Kunden, die Vorbereitung der Events sowie den Kauf von Musik und Technik. Zum anderen gehört dazu aber auch der rein finanzielle Aufwand. Einen nicht unerheblichen Betrag muss man bereits eingebracht haben, bevor man auch nur einen einzigen Cent verdient hat.

Je umfangreicher die Dienstleistungen sind, die man anbietet, desto mehr Ausstattung ist erforderlich. Das beginnt bei der Musik und den Zuspielern, führt über Lautsprecher und Lichttechnik, und endet bei einem geeigneten Pkw oder Transporter für Anreise und / oder Transport. Schon für den ersten Einstieg in dieses Business müssen in der Regel mehrere hundert bis mehrere tausend Euro aufgewendet werden. Verfügt man über dieses Budget nicht, sind die Erfolgsaussichten für ein gewerbliches Arbeiten gering.



Das, was an Aufwand für Vorbereitungen im Hintergrund abläuft, übersteigt in der Regel bei weitem den Aufwand des eigentlichen Auflegens. Ein Event von nur 5 Stunden Dauer kann drei ganze Tage Arbeit oder mehr für den DJ bedeuten. Genau diese Abläufe sind es aber, die ein Berufsanfänger nicht überblicken kann. Viele, die sich von der Idee DJ zu werden haben anstecken lassen, verlieren bereits nach einigen Wochen leider wieder den Mut, weil sie merken wie viel Arbeit damit verbunden ist.

Möchte ein DJ sein Hobby zum Beruf machen und wirtschaftlich arbeiten, muss er notwendiger Weise alle Investitionen, also Zeit und Geld, an den Kunden weitergeben. Dies führt zu (subjektiv) hohen Preisen, die heute leider immer weniger Kunden bereit sind zu zahlen. Somit wird der Markt auch in Zukunft voraussichtlich immer weiter von laienhaften Billiganbietern überschwemmt werden. Sich in der Brache zu etablieren und zu bestehen wird zusehends schwieriger.

Warum sollte man dennoch (professioneller) DJ werden? Ganz einfach: weil es trotz aller Arbeit, Mühen und Kosten immer wieder Events geben wird, bei denen man Gänsehaut bekommt, wenn man den ersten Titel spielt. Weil es aufregend ist, sich und die Musik immer wieder neu zu erfinden. Weil positive Erinnerungen an vergangene Events und Begegnungen einen DJ noch über Jahre hinweg begleiten und motivieren werden. Weil es einfach Spaß macht mit Musik zu arbeiten!
 
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